Die deutsche Bundesregierung bekennt sich im Koalitionsvertrag zu einer Feminist Foreign Policy. Diese feministische Außenpolitik verlangt mehr als die im Rahmen des Gender Mainstreaming formulierten 3Rs: Repräsentanz, Rechte und Ressourcen sowie den Zusatz «Diversität», wie im Rahmen des Koalitionsvertrags erwähnt. Feministische Zivilgesellschaft und Frauenrechtsorganisationen betonen dies immer wieder. Genau deshalb braucht es eine Definition feministischer Außenpolitik aus deutscher Perspektive – doch wie kann und sollte diese aussehen?
Das folgende Positionspapier versucht sich einer solchen Definition anzunähern und baut auf den Perspektiven des Netzwerk 1325 und der darin vertretenen Organisationen auf. Es wird dargelegt, wie eine feministische Außenpolitik kohärent institutionalisiert, durch Gender Budgeting im Haushalt verankert und in den Bereichen Multilateralismus, Abrüstung, Handelspolitik, Entwicklungspolitik, humanitäre Hilfe, Flucht und Migration, Bekämpfung von sexualisierter und geschlechtsspezifischer Gewalt sowie der Klimaaußenpolitik umgesetzt werden sollte.