Viele wichtige Forderungen der Gleichstellungspolitik haben zum Ziel gleiche Chancen für Frauen und Männer im Erwerbsleben zu schaffen. Dies wird aber nur möglich sein, wenn auch die unbezahlte Sorgearbeit, also z.B. Kindererziehung, Pflege von Angehörigen, Arbeit im Haushalt, zwischen den Geschlechtern umverteilt wird. Im Moment leisten Frauen jeden Tag durchschnittlich 1,5 Stunden mehr Sorgearbeit als Männer. Frauen und Männer müssen die gleichen Möglichkeiten haben, um Erwerbs- und Sorgearbeit miteinander zu verbinden. Dafür braucht es Rahmenbedingungen, die ein partnerschaftliches Erwerbs- und-Sorge-Arrangement ermöglichen.
Auch bei der professionellen Sorgearbeit gibt es ein Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern: Ob als Sozialpädagogin im Mädchenprojekt, Haushaltshilfe, Krankenschwester oder Erzieherin – meistens sind es Frauen die in ganz verschiedenen Sorgeberufen tätig sind. In diesen Berufen wird gesellschaftlich wertvolle Arbeit geleistet, die Vergütung ist hingegen oft schlecht. Denn was in der Familie ‚umsonst‘ geleistet wird, scheint im Job keinen angemessenen ökonomischen Wert erzielen zu können. Damit diese wichtigen Tätigkeiten endlich ihrem gesellschaftlichem Wert entsprechend vergütet werden, müssen die Sorgeberufe aufgewertet werden.
Aufwertung und Umverteilung von Sorgearbeit sind seit langem zentrale gleichstellungspolitische Projekte. Die DF Mitgliederversammlung 2018 hat daher einen Fachausschuss eingesetzt, der diese Themen auf die politische Agenda setzen und die Umsetzung sinnvoller Maßnahmen vorantreiben soll. Unter Leitung von Anja Weusthoff arbeiten in diesem Fachausschuss Vertreterinnen aus sechs Mitgliedsverbänden mit. Vor dem Hintergrund der Handlungsempfehlungen des zweiten Gleichstellungsberichtes der Bundesregierung wird der Fachausschuss eine politische Lobby-Strategie erarbeiten und umsetzen.
Dem Fachausschuss gehören an:
Koordination:
Antje Asmus (Deutscher Frauenrat)
Anja Weusthoff
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