Der Deutsche Frauenrat begrüßt das Gutachten der Sachverständigenkommission zum Dritten Gleichstellungsbericht, das heute von Bundesfrauenministerin Giffey entgegengenommen wurde.
„Die Sachverständigenkommission spricht sich dafür aus, dass Digitalisierungsprozesse immer im jeweiligen gesellschaftlichen Kontext zu betrachten, zu beurteilen und aktiv zu gestalten sind. Das Gutachten gibt konkrete Handlungsempfehlungen mit denen Verwirklichungschancen in der Digitalisierung unabhängig vom Geschlecht gestärkt werden können. Jetzt blicken wir mit Spannung auf den ausstehenden Bericht der Bundesregierung; dieser hat das Potenzial die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Auswirkungen der digitalen Transformation auf das Leben und die Teilhabechancen von Mädchen und Frauen zu lenken. Denn aktuell profitieren sie nicht in gleichem Maße wie Männer von den Veränderungen: Die Zahlen zeigen einen klaren Digital Gender Gap für Zugang, Anwendung und Sichtbarkeit in Bezug auf digitale Technologien. Die Ursachen sind strukturell: Mädchen und Frauen wird der Zugang zur Gestaltung digitaler Technologien durch Geschlechterklischees und traditionelle Rollenzuweisungen erschwert. Der DF setzt sich dafür ein, dass Mädchen und Frauen gleichberechtigt an der digitalen Nutzung und Entwicklung teilhaben können. Dafür muss die Politik Rahmenbedingungen schaffen“, so Mona Küppers, Vorsitzende des Deutschen Frauenrats.
„Das Gutachten zeigt: Bei der Gestaltung der digital vernetzten Welt müssen nicht nur die technologische Perspektive, sondern auch die gesellschaftlich-kulturellen Aspekte der digitalen Transformation in den Blick genommen werden – besonders vor dem Hintergrund der Chancengleichheit. Beispielsweise werden sich frauendominierte Berufszweige wie der Einzelhandel oder die Buchhaltung in Zukunft zunehmend durch Digitalisierung verändern. „Frauen in die digitale Agenda“ muss als Querschnittsaufgabe aller Politikfelder angegangen werden“, ergänzt Maren Heltsche, Sonderbeauftragte des Vorstands des Deutschen Frauenrats für Digitalisierung.