Die im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien und die Bunderegierung werden aufgefordert, einen bundesweiten Aktionsplan „Stoppt Antifeminismus und sexualisierte Gewalt im Netz“ auf den Weg zu bringen mit dem Ziel, Betroffene zu schützen und Täter*innen konsequent zu bestrafen und die Gesellschaft zu sensibilisieren.
Der Aktionsplan muss u.a. folgende Aspekte beinhalten:
- Gesellschaftliche Ächtung und rechtliche Verfolgung digitaler Gewalt durch konkrete Gegenmaßnahmen der Plattformen, der Justiz und des Gesetzgebers.
- Die Anerkennung der besonderen Schwere von Beleidigungen im Internet aufgrund ihrer Reichweite und Dauerhaftigkeit.
- Besserer Schutz der Betroffenen durch ein Netz spezialisierter Beratungsstellen mit entsprechender finanzieller Ausstattung.
- Schulung und Sensibilisierung der Polizeibehörden als meist erste Anlaufpunkte für Betroffene.
- Effektive Strafverfolgung von Verursacher*innen digitaler Gewalt durch spezielle Ausbildung von Staatsanwaltschaften sowie die Mitwirkungsverpflichtung für Plattformen.
- Die gesellschaftliche Sensibilisierung für Täter*innenstrategien bei sexualisierter Gewalt im Netz und die Entstigmatisierung von Betroffenen von z.B. Share-Gewalt (das unautorisierte Weiter-Teilen von Bildern und Videos mit sexuellen Inhalten), Cybergrooming (digitale Kontaktaufnahme mit Minderjährigen mit dem Ziel, sexuelle Gewalt auszuüben) und Romance-Scamming (Identitätsbetrug mit Erpressungsabsichten).
Antifeminismus hat das Ziel, die Partizipation von Frauen am öffentlichen Diskurs zu verringern oder zu stoppen. Sexualisierte Gewalt im Netz ist ein Machtinstrument, mit dem besonders häufig Mädchen und Frauen ausgenutzt, lächerlich gemacht und zum Schweigen gebracht werden sollen. Jedes Eintreten gegen Antifeminismus und sexualisierte Gewalt im Netz festigt die Fundamente der Demokratie.