Der Deutsche Frauenrat fordert die Bundesregierung auf, Geschlechtergerechtigkeit und Women-Empowerment als vorrangige Ziele deutscher Entwicklungszusammenarbeit zu beschließen und dafür zu sorgen, dass sie auch in die Europäische Entwicklungszusammenarbeit eingebracht und als eigenständige Ziele in die „Post 2015 Development Agenda“ integriert werden.
Geschlechtergerechtigkeit ist ein Ziel aus eigenem Recht, das umgesetzt werden muss. Gendermainstreaming ist als Querschnittsaufgabe („Cross Cutting Issue“) in allen Bereichen der Entwicklungszusammenarbeit anzuwenden.
Dazu gehört in der Deutschen Entwicklungspolitik:
- einen neuen Genderaktionsplan und ein neues Genderkonzept zu entwickeln und dabei die Beteiligung der Frauen- und Entwicklungs-NRO zu gewährleisten,
- Schwerpunkte festzulegen (Frauen und Gewalt, politische und ökonomische Partizipation, Sorgewirtschaft, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Frauengesundheit),
- ein festes Budget für die Umsetzung des Genderaktionsplans einzustellen.
- auf der EU-Ebene:
- die Gleichstellung von Frauen und Männer in allen Programmen und Projekten festzulegen,
- die Mittel für Gleichberechtigung in der Zusammenarbeit mit Entwicklungs- und Schwellenländer zu erhöhen.
- In die „Post 2015 Agenda“ der UN sind insbesondere die folgenden Punkte aufzunehmen:
- Eindämmung der häuslichen und sexualisierten Gewalt gegen Frauen,
- Verbesserung und Stärkung der politischen und ökonomischen Partizipation von Frauen
- Senkung der Müttersterblichkeit,
- Durchsetzung der sexuellen und reproduktiven Rechte der Frauen,
- Gewährleistung eines universalen Zugangs zu den gesundheitlichen Dienstleistungen im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit,
- intensive Förderung von beruflicher Bildung und von Mütterbildung,
- Unterstützung von Frauen im ländlichen Raum, insbesondere durch Zugang zu Erb- und Eigentumsrechten, durch technisches Know-How und Ausbau einer frauengerechten Infrastruktur.