Der Deutsche Frauenrat gratuliert Dr. Inge von Bönninghausen, die mit einer „Besonderen Ehrung“ im Rahmen des diesjährigen Grimme-Preises gewürdigt wurde. In der Laudatio der Grimme-Jury heißt es, die langjährige WDR-Redakteurin und Macherin des Fernseh-Magazins „frau TV“, sei „eine Pionierin in der deutschen Fernsehlandschaft“, die das Arbeiten, Wirken und den Einfluss von Frauen in den Medien thematisiert, eingefordert und gelebt habe. Und weiter: „Sie hat für die Gleichberechtigung der Frauen gestritten, als das Fernsehen durch und durch männlich war. … Sie hat gegen Widerstände neue Maßstäbe für die Darstellung der Lebenswirklichkeit von Frauen in den Medien gesetzt. Inge von Bönninghausen habe „Zeit ihres Wirkens den gleichen Einfluss für Frauen in den Medien, als Journalistinnen, Redakteurinnen, in allen Führungspositionen und den Aufsichtsgremien der Sender eingefordert. „Die Analysen von ‚Pro Quote‘, der öffentliche Diskurs um die immer noch nicht vollendete Gleichberechtigung von Frauen und Männern und nicht zuletzt die MeToo-Debatte zeigen, dass es nach wie vor starke Frauenstimmen im Mediensystem, wie die von Inge von Bönninghausen, braucht“, heißt es in der Laudatio.
Der Deutsche Frauenrat ist stolz auf seine ehemalige Vorsitzende, die von 2000 bis 2004 die Geschicke der Frauenlobby gelenkt und sich dabei unbeirrt für Gleichberechtigung engagiert hat, „ohne dabei je mit ihrer „feministischen Überzeugung hinterm Berg zu halten.“ Inge v. Bönninghausen habe wesentlich dazu beigetragen, „die traditionellen mit den aus der autonomen Frauenbewegung hervorgegangenen Verbänden im Deutschen Frauenrat zusammenzubringen und so unsere Lobby zu verbreitern“, bedankt sich der DF bei der Preisträgerin.
Inge von Bönninghausen, geboren 1938, studierte Germanistik und Geschichte und promovierte 1968 an der FU Berlin. 1969 startete sie ihre berufliche Karriere als Assistentin des Fernsehprogrammdirektors des Saarländischen Rundfunks und arbeitete anschließend als freie Fernsehjournalistin. Von 1974 bis 1999 war sie Redakteurin beim WDR. Inge von Bönninghausen war Mitbegründerin des Journalistinnenbundes, in der Zeit vom 1991 bis 1999 dessen Vorsitzende. Von 2000 bis 2004 war sie Vorsitzende des Deutschen Frauenrates. In der von ihr konzipierten Sendereihe „Frauen-Fragen“ behandelte Inge von Bönninghausen unter anderem Themen wie Gewalt gegen Frauen in der Ehe oder Homosexualität. Im Jahr 1997 wurde die Sendereihe „Frauen-Fragen“ zu „frau TV“, das älteste und mittlerweile einzige Frauenmagazin im deutschen Fernsehen.