Am internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen haben der Deutsche Frauenrat und UN Women Deutschland gemeinsam mit zahlreichen Prominenten ihren Brandbrief „Stoppt Gewalt gegen Frauen – JETZT! an Bundesfrauenministerin Lisa Paus übergeben. Rund 80.000 Menschen fordern mit ihrer Unterschrift, das Gewalthilfegesetz unmittelbar auf den Weg zu bringen. Zur Übergabe am Bundestag kamen auch zahlreiche Bundestagsabgeordnete verschiedener Fraktionen sowie Vertreter*innen aus der Zivilgesellschaft.
Das in der letzten Woche veröffentlichte Lagebild des BKA unterstrich mit gestiegenen Fallzahlen den großen politischen Handlungsbedarf. Jeden Tag stirbt eine Frau oder ein Mädchen, jeden zweiten Tag ist der Täter der Partner oder Ex-Partner. Bundesweit fehlen 14.000 Plätze in Frauenhäusern.
„Die breite Unterstützung für den Brandbrief zeigt deutlich: Die Gesellschaft ist nicht länger bereit das hohe Ausmaß an Gewalt gegen Frauen zu akzeptieren. Das Gewalthilfegesetz, ein dringend benötigter Schutzschild für alle von Gewalt Betroffenen, muss dringend verabschiedet werden. Jede weitere Verzögerung kostet Frauenleben. Der Bundestag muss jetzt den Weg für das Gewalthilfegesetz freimachen – ohne parteipolitische Manöver. Die beste Wahlwerbung ist, vom Reden endlich ins Handeln zu kommen,“ sagt Sylvia Haller, Vorstandsmitglied im Deutschen Frauenrat.
Der auf der Petitionsplattform innn.it veröffentlichte Brandbrief wurde von zahlreichen prominenten Erstunterzeichnerinnen unterstützt: Ursula Karven, Ruth Moschner, Regina Halmich und Natalia Wörner waren am Bundestag vor Ort, um ein starkes Zeichen für den Gewaltschutz zu setzen.
Das Gewalthilfegesetz soll am kommenden Mittwoch im Kabinett verabschiedet werden. Danach muss der Entwurf im Bundestag eine Mehrheit finden. Der Deutsche Frauenrat fordert alle demokratischen Parteien auf, für das Gewalthilfegesetz zu stimmen.