Der Deutsche Frauenrat setzt sich für eine differenzierte Bewertung des Wechselmodells ein: Wenn Eltern und Kind unter Wahrung des Kindeswohls einvernehmlich ein Wechselmodell leben möchten und alle Rahmenbedingungen stimmen, kann das Wechselmodell für diese Familien im Einzelfall eine gute Lösung sein. Allerdings ist der Deutsche Frauenrat der Ansicht, dass das Wechselmodell keinesfalls als gesetzliches Leit- oder Standardmodell für alle Familien geeignet ist. Er wirkt darauf hin, dass Trends unter der Überschrift einer stärkeren Gleichberechtigung von getrennten Eltern die negativen ökonomischen Folgen einer Trennung für Mütter nicht noch weiter verstärken.
Der Deutsche Frauenrat versteht unter „Wechselmodell“ ein Betreuungsmodell, bei dem Kinder zwischen den Wohnungen der Eltern hin- und herwechseln, dabei annähernd gleich viel Zeit bei der Mutter und beim Vater verbringen und die Eltern mithin eine „etwa hälftige Aufteilung“ der Erziehungs- und Betreuungsaufgaben übernehmen.