Die „wirtschaftliche Stärkung von Frauen in einer sich ändernden Arbeitswelt“ ist das Topthema der UN-Frauenrechtskommission (CSW) 2017. Die Vorbereitungen dafür haben bereits begonnen. So fordert die Europäische Frauenlobby (EWL) in einem schriftlichen Statement gegenüber der CSW61 menschenwürdige Arbeitsverhältnisse und volle Arbeitsrechte für Migrantinnen und Hausangestellte.
Das Statement greift u. a. auf Zahlen der ILO zurück, wonach im Jahr 2010 nur 10 Prozent aller Hausangestellten in den Genuss von Arbeitsrechten kamen, die anderen Beschäftigten zuteilwerden. Jüngeren Statistiken zufolge verdienen Hausangestellte weniger als die Hälfte und in manchen Fällen nicht mehr als 20 Prozent eines Durchschnittslohns. 90 Prozent der Hausangestellten haben keine soziale Absicherung und keinen Anspruch auf Rente oder Arbeitslosengeld. Eine neue ILO-Studie führt auf, dass 17 Prozent aller Hausangestellten MigrantInnen sind.
„Da die übergroße Mehrheit der Hausangestellten Frauen sind, ist es von größter Bedeutung, dass alle politischen Maßnahmen unter einer Geschlechterperspektive erfolgen, die auf die spezifischen Bedürfnisse von weiblichen Hausangestellten eingehen und deren Menschenrechte respektieren“, heißt es in dem Statement. Zu den besonderen Notlagen weiblicher Hausangestellter gehöre auch die häufige sexuelle Ausbeutung durch Arbeitgeber, schreiben die Autorinnen der Stellungnahme, das gemeinsam von der EWL, der Schwedischen Frauenlobby, und dem Europäischen Migrantinnen-Netzwerk verfasst wurde.