Eine Wissenschafts- und Forschungspolitik auf der Höhe der Zeit

Beschlüsse | 22. Juni 2023

Wissenschaft und Forschung haben eine Schlüsselrolle für die Entwicklung von Strategien zur Bewältigung der (digitalen) Transformation. Weiterhin ist der Forschungsbedarf zu geschlechtergerechten Gestaltungen von digitalen Lösungen etwa im Bereich der KI hoch, wie schon der Dritte Gleichstellungsbericht der Bundesregierung „Digitalisierung geschlechtergerecht gestalten“ feststellte.

Einen erheblichen Reformbedarf weist auch das Wissenschaftszeitvertragsgesetz auf. Um der hohen Drop-out-Rate von Wissenschaftler*innen in der Postdoc-Phase entgegenzuwirken, bedarf es planbarer, transparent ausgestalteter Karrierewege und für die vorhandenen Daueraufgaben, die nicht von Professor*innen wahrgenommen werden, entsprechend ausgestaltete Dauerstellen.

Auf der Ebene der Lehre kann der Ausbau von spezifischen Frauenstudiengängen im MINT-Bereich als durchaus erfolgversprechendes Instrument gelten, um mehr Diversität zu erreichen und einen Beitrag zur Fachkräftesicherung in der (digitalen) Transformation zu leisten. Bislang ist in Deutschland infolge hoher Inflation sowie eines angespannten Wohnungsmarktes in vielen städtischen Ballungsräumen die Armutsquote unter den ca. 1,7 Mio. Studierenden inzwischen auf 30 Prozent gestiegen.

Eine echte Strukturreform des BAföGs durch die Erhöhung des BAföG-Grundbedarfs, der Wohnkostenpauschale und der Elternfreibeträge ist daher unumgänglich, um mehr Chancengleichheit zu erreichen – gerade auch in intersektionaler Perspektive.

Darum fordert der Deutsche Frauenrat:

  • Forschungsprogramme zu geschlechtergerechten digitalen Lösungen im Bereich KI.
  • Die geschlechtergerechte Novellierung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes sowie den strukturellen Aufbau von Dauerstellen für Daueraufgaben an Hochschulen.
  • Ausbau von Frauenstudiengängen im MINT-Bereich bzw. ergänzenden monoedukativen Angeboten an Hochschulen und Universitäten.
  • Eine Strukturreform des BAföGs und die Angleichung des Grundbedarfs an den des Bürgergeldes (derzeit 502 Euro).
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