Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist die am weitesten verbreitete Menschenrechtsverletzung. Für viele Frauen und Mädchen in Europa gehört Gewalt zum Alltag. Sie ist Ausdruck, Folge und Ursache struktureller Ungleichheit zwischen Frauen und Männern. Mit der Ratifizierung der Istanbul-Konvention und der Verabschiedung der Richtlinie gegen Gewalt ist die EU im vergangenen Jahr bereits wichtige Schritte gegangen, um Gewalt wirksam zu bekämpfen. Erfreulich ist deshalb, dass bei allen Parteien, außer dem BSW, eine große Übereinstimmung herrscht, dass die Istanbul-Konvention in ganz Europa umgesetzt werden muss. Es wird deutlich, dass das Thema den Parteien ein echtes Anliegen ist. So schlagen verschiedene Parteien in den Programmen differenzierte Maßnahmen vor. Einen ganzheitlichen Ansatz zur Gewaltbekämpfung wählt die SPD und setzt sich u.a. die Gewaltprävention und auch die Bekämpfung von Cybergewalt zum Ziel. B’90/Die Grünen und Die Linke nehmen im Gewaltschutz eine intersektionale Perspektive mit den entsprechenden Maßnahmen ein. SPD und B‘90/Die Grünen setzen sich für die Verabschiedung und Umsetzung der Richtlinie zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt ein. Die ILO-Konvention 190 gegen sexuelle Belästigung und Gewalt am Arbeitsplatz wird leider von keiner Partei erwähnt.