Der Europäische Dachverband von Frauenrechtsorganisationen, European Women’s Lobby, feierte Anfang Juni nicht nur seinen 35. Geburtstag, sondern traf sich während des Pfingstwochenendes auch zur Mitgliederversammlung in Brüssel. Vertreterinnen von insgesamt 47 Organisationen kamen zusammen, um den bisherigen geschäftsführenden Vorstand (Executive Committee) zu entlasten, nächste politische Schritte zu besprechen und den erweiterten Vorstand (Administrative Board) zu wählen. Aus diesem ging dann in einem zweiten Schritt der neue geschäftsführende Vorstand inklusive neue EWL-Präsidentin für die nächsten zwei Jahre hervor.
Die politischen Diskussionen drehten sich vor allem um den globalen gleichstellungspolitischen Backlash, sexuelle und reproduktive Rechte und Gesundheit, sexualisierte Gewalt und die Ausnahmelage in Serbien. Zu diesen Themen wurden Dringlichkeitsanträge verabschiedet und der EWL konkrete Aufträge erteilt. Außerdem gab es fünf internationale Stellungnahmen zu Frauenrechten in Kriegs- und Konfliktgebieten (Afghanistan, Gaza, Ukraine, Kongo und Sudan). Dafür gab es eine breite Front an Solidarität.
Die EWL besteht aus nationalen Koordinationen und europäischen Mitgliedsorganisationen. Der DF stellt für die EWL die nationale Koordination für Deutschland dar. Bei der EWL in Brüssel wird er während der nächsten zwei Jahre im erweiterten Vorstand von Susanne Maier, DF-Vorstandsmitglied und Caroline Ausserer, Referentin Internationales vertreten.
Im Administrativen Vorstand der EWL sind für den Zeitraum 2025-2027 Vertreterinnen von nationalen Koordinationen aus folgenden Ländern dabei: Österreich, Belgien, Bulgarien, Kroatien, Zypern, Tschechien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Ungarn, Island, Irland, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Moldau, Nord Mazedonien, Norwegen, Polen, Portugal, Rumänien, Serbien, Slowenien, Spanien, Schweden, Türkei und UK.
Vertreterinnen aus neun europäischen Organisationen sind bei EWL im Administrativen Vorstand vertreten. Darunter Business Professional Women (BPW), The European Confederation of Independent Trade Unions (CESI), European Center of the International Council of Women (ECICW), European Disability Forum (EDF), European Network of Migrant Women (ENoMW), European Trade Union Confederation (ETUC), International Alliance of Women (IAW), The Medical Women’s International Association (MWIA), University Women of Europe (UWE).
Aus dem neuen erweiterten Vorstand wurde Dina Loghin (Rumanian Women’s Lobby) als neue EWL-Präsidentin gewählt. Sie folgt damit der Bulgarin Iliana Balabanova (Bulgarian Coordination of the EWL), die nicht mehr angetreten war. Von den insgesamt drei Kandidatinnen zur EWL-Präsidentschaft hatte kurz vor der Wahl Edite Kalnina aus Lettland (Women’s NGOs Cooperation Network Latvia) ihre Kandidatur zurückgezogen. Damit wurde die Wahl schlussendlich zwischen Dina Loghin und Silla Kakkola (Coalition of Finnish Women’s Associations, NYTKIS) entschieden.
Zum neuen geschäftsführenden EWL-Vorstand gehören neben der EWL-Präsdentin Dina Loghin auch Daniela Dimitrievska (Macedonian Women’s Lobby), Maria Teresa Nevado Bueno (Lobby Europeo de Mujeres en España, LEM España), Anne Bergheim Negre (University Women of Europe, UWE), Maria Jose Landeira Østergård (Women’s Council Denmark), Marion Böker (International Alliance of Women, IAW) und Edite Kalnina (Women’s NGOs Cooperation Network Latvia). Diese werden in den nächsten zwei Jahren die Geschicke der EWL leiten.