Der Deutsche Frauenrat setzt sich dafür ein, dass die Bundesregierung die nationalen und internationalen geschlechtsspezifischen Auswirkungen der Coronakrise bekämpft. Gleichstellung muss ins Zentrum von COVID-19-Konjunkturprogrammen rücken, damit wir geschlechtergerechter aus der Krise hervorgehen, als wir in sie hineingeraten sind. Dazu müssen alle Investitionen in die nationale und globale Wirtschaft einen Beitrag zur Gleichstellung leisten.
Geschlechtergerechtigkeit ist eine wesentliche Voraussetzung für nachhaltige Krisenbekämpfung und Entwicklung. Dazu bedarf es u.a. des Aufbaus neuer Finanzdienstleistungen sowie staatlicher Unterstützung und Kreditprogrammen für Frauen, für frauengeführte Unternehmen und für frauendominierte Betriebe und Branchen. Darüber hinaus ist die Aufwertung von Sorgearbeit und deren Umverteilung zwischen Frauen und Männern notwendig, z.B. durch Investitionen in die Infrastruktur zur Betreuung von Kindern und Pflegebedürftigen. Unverzichtbar sind Gender Budgeting und Gender Impact Assessment für europäische und globale Programme zur Bekämpfung der Corona-Krise. Auf internationaler und europäischer Ebene müssen Mittel für geschlechtsspezifische und intersektionale Datenerhebung und Forschung bereitgestellt werden.