Geschlechtergerechtigkeit ist entscheidender Faktor für nachhaltiges und inklusives Wachstum

Aktuelles | 19. Oktober 2018

Anfang Oktober tagte der Women20-Gipfel in Buenos Aires. Die W20-Vorsitzende, Susana Balbo, übergab nach intensiven Beratungen den diesjährigen Forderungskatalog der Vertreterinnen der weiblichen Zivilgesellschaft für den anstehenden G20-Gipfel Ende November an den argentinischen Präsidenten und amtierenden G20-Vorsitzender Mauricio Macri. In dem Kommuniqué drängt das Frauennetzwerk auf mehr Geschlechtergerechtigkeit in den 20 führenden Industrie- und Schwellenländern, die ein entscheidender Faktor für nachhaltiges und inklusives Wachstum ist.

Mona Küppers, Vorsitzende des Deutschen Frauenrats und 2017 auch Vorsitzende der W20, forderte in ihrer Rede zur Eröffnung des W20-Gipfels, weiterhin gemeinsam auf Veränderungen hinzuarbeiten. Die Förderung der Teilhabe und Handlungsfähigkeit von Frauen müsse in allen G20-Ländern als Querschnittsaufgabe verankert werden Nur so könnten Geschlechterstereotype und -diskriminierung endlich überwunden werden, sagte Küppers.

Gestützt auf das starke Fundament, das bei früheren W20-Konsultationen gelegt wurde, benennt das Kommuniqué 2018 die wichtigsten Herausforderungen, die es anzugehen gilt und die auch für die G20 von strategischer Bedeutung sind:

  • Stärkere und bessere Teilnahme von Frauen am Arbeitsmarkt
  • Gewährleistung finanzieller Inklusion von Frauen
  • Gewährleistung digitaler Inklusion von Frauen
  • Förderung der Entwicklung von Frauen im ländlichen Raum

So soll in den G20-Ländern die Erwerbsquote von Frauen gezielt erhöht werden. Damit das gelingt, sollen die Staaten Frauen bei Pflege und Kinderbetreuung entlasten, sie sollen ihnen Zugang zu Land, Ressourcen und Justizsystem gewähren und Schutz vor Gewalt am Arbeitsplatz bieten. Weiter fordert W20 die finanzielle und digitale Teilhabe von Frauen. Finanzielle Teilhabe meint dabei unter anderem den gleichen Zugang zu Krediten und Finanzdienstleistungen und stärkere Berücksichtigung von Frauen bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen. Im Bereich der digitalen Inklusion sind die G20 aufgefordert, den Zugang zu Technologien und Internet für Frauen zu erleichtern, vor allem im ländlichen Raum. Die MINT-Bildung für Frauen und Mädchen soll verbessert und Frauen stärker in die Entwicklung von Algorithmen künstlicher Intelligenz einbezogen werden, damit Geschlechterstereotype nicht im digialen Zeitalter fortleben. Der letzte Schwerpunkt widmet sich der Entwicklung von Frauen auf dem Land, deren Zugang zu Bildung, Gesundheits- und Justizsystem verbessert werden soll. Bei Infrastrukturprojekten sollen Frauen beteiligt und immer deren spezifischen die Bedürfnisse mitgedacht werden. Initiativen von Frauen und von ihnen geführte Unternehmen müssen dabei besser gefördert werden.

Aufgabe der W20-Vertreterinnen ist neben dem intensiven internationalen Austausch auch die Vermittlung der Inhalte des Kommuniqués im eigenen Land. Am 1.12.2018 verlässt Deutschland die W20-Troika, die aktuell noch aus Deutschland, Argentinien und Japan besteht. Japan, das 2019 die G20-Präsidentschaft innehaben wird, übernimmt dann den W20-Vorsitz von Argentinien. Saudi Arabien wird drittes Mitglied der W20-Troika.

Kommuniqué W20 Argentinien 2018 deutsch

Communiqué W20 Argentina 2018 english

 

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