Anlässlich der zeitlich stark beschleunigten Koalitionsverhandlungen fordert der Deutsche Frauenrat (DF) die Verhandler*innen von Union und SPD dazu auf, Gleichstellung in allen Arbeitsgruppen zu priorisieren.
Dazu sagt Dr. Beate von Miquel, Vorsitzende Deutscher Frauenrat: „Gleichstellung darf trotz des hohen Tempos bei den Verhandlungen auf keinen Fall hinten runterfallen. In Zeiten globaler Krisen muss unser Land wirtschaftliche Stärke wiedergewinnen, Innovationskraft entfesseln und den gesellschaftlichen Zusammenhalt sichern. Ohne Frauen kann dieser Wandel nicht gelingen. Dazu braucht es grundlegende Reformen bei Arbeit, Gesundheit oder Pflege – und das alles im Rahmen einer Gleichstellungsstrategie. Nur mit starken Frauenrechten bringen wir unser Land auf die Überholspur.“
DF-Geschäftsführerin Judith Rahner ergänzt: „Die neue Regierung investiert hunderte Milliarden Euro in Verteidigung und Infrastruktur – doch was bedeutet das für Frauen? Wer Wohlstand und sozialen Zusammenhalt stärken will, muss Erwerbschancen von Frauen stärken, Entgeltgleichheit durchsetzen, Sicherheit für alle Frauen gewährleisten und Sorgearbeit gerecht verteilen. Gleichstellung ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch eine ökonomische Notwendigkeit. Investitionen in Geschlechtergerechtigkeit sind Investitionen in die Zukunft.“
Gleichstellung ist eine Frage der wirtschaftlichen Vernunft und ein Standortvorteil – für unsere Wirtschaft, für unsere Gesellschaft und für unsere Zukunft. Wer in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben will, muss Gleichstellung mitdenken. Stillstand können wir uns nicht länger leisten! Jetzt muss es darum gehen, Gleichstellung ausdrücklich zum Thema zu machen und mit konkreten Vorhaben zu unterlegen. Sonst wird die Verwirklichung der Gleichstellung von Frauen und Männern erneut auf die lange Bank geschoben.