
Jedes Jahr versammeln sich engagierte Frauen aus den G20-Ländern zum Women20-Gipfel, um gleichstellungspolitische Forderungen an die Regierungschef*innen der 20 führenden Industrienationen zu richten.
Erstmals fand der Women20-Gipfel auf dem afrikanischen Kontinent statt. Zehn Jahre nach der Gründung der offiziellen gleichstellungspolitischen Dialoggruppe von G20, Women20, trafen sich dieses Jahr vom 12.-14. Oktober 2025 insgesamt 70 Delegierte aus 17 Ländern plus EU in Johannesburg. Zum vierten Mal in Folge hat ein Land des Globalen Südens die G20-Präsidentschaft inne – nach Indonesien, Indien, Brasilien nun Südafrika.
Bei der W20-Konferenz „I am because you are – Women shaping a just future“ waren viele hochrangige Vertreter*innen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft dabei. Das G20-Motto ist „Solidarität, Gleichstellung und Nachhaltigkeit, das W20-Motto „Frauen in Solidarität für eine nachhaltige sozioökonomische Entwicklung“. Der Deutsche Frauenrat engagiert sich seit Jahren gemeinsam mit dem Verband der Unternehmerinnen (VdU) beim frauenpolitischen Dialogforum und war dieses Jahr mit DF-Referentin Caroline Ausserer in Südafrika vertreten.
Mehr Erwerbsbeteiligung, weniger Lohnunterschiede gefordert
Die in Arbeitsgruppen vorab erarbeiteten und im Konsens beschlossenen Forderungen an die G20-Staats- und Regierungschef*innen sind in einem Kommuniqué gesammelt. Sie beinhalten u.a. neue Folgeziele nach dem bisherigen Ziel der Schließung der Lücke der Arbeitsmarktbeteiligung um 25% bis 2025, dem sogenannten „Brisbane-Ziel“. Bei den neuen „Johannesburg Zielen“ fordert W20 die Erwerbsbeteiligungslücke, das geschlechtsspezifische Lohngefälle und die unbezahlte Sorgearbeit um 35% bis 2035 zu verringern.
Weitere Forderungen betreffen das Unternehmertum, Care Economy, Bildung, MINT und Digitalisierung, Klimagerechtigkeit, Gesundheit und Gewalt an Frauen und Mädchen. Neu ist eine explizite Forderung moderne Sklaverei abzuschaffen, denn keine Wirtschaft darf auf Ausbeutung basieren.
G20 greift W20-Forderungen auf
W20 Südafrika wurde u.a. vom Bundesentwicklungsministerium finanziell gefördert. Vertreterinnen der Deutschen Botschaft waren bei der Konferenz anwesend. So unterstrich Ulla Lehmann-Richter, stellv. Leiterin des Referats wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung an der Botschaft, in ihrer Rede beim Eröffnungspanel die Bedeutung von Engagement Gruppen für die Stärkung demokratischer Strukturen.
Eine weitere Diskussionsrunde präsentierte die Studie „From Advocacy to Implementation“ der weiblichen Alumni von der Harvard Kennedy Schule, die die Ergebnisse von W20 während der letzten zehn Jahre analysiert: Von insgesamt 220 W20-Forderungen im Zeitraum 2015-2024 wurden 74 von den G20 in ihrer Abschlusserklärung aufgenommen. Das entspricht einem Anteil von 33,6% – ein ziemlicher Erfolg!
USA folgt auf Südafrika
Das W20-Team Südafrika übergab den W20-Präsidentschafts-Staffelstab an die Kolleginnen der USA. Das W20-Kommuniqué mit den Forderungen wurde im Rahmen der W20-Konferenz der südafrikanischen Ministerin für Wohnungswesen Thembisile Simelane überreicht.
Der DF trägt die W20-Forderungen nun an das Bundesfrauenministerium heran. Ende Oktober treffen sich die Gleichstellungsminister*innen in Südafrika bei der Women Empowerment Arbeitsgruppe. Der G20-Gipfel selbst findet vom 22.-23. November 2025 in Johannesburg statt.
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