Gemeinsam mit dem Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU) lud der DF am 20. Februar zum W7/W20 Dialogforum 2024 ein. Im Fokus der Veranstaltung stand der Austausch der deutschen gleichstellungspolitischen Zivilgesellschaft und der Politik über die Ergebnisse der vergangenen W7- und W20-Präsidentschaft (2023). Dabei wurden Schwerpunkte und Forderungen erarbeitet, um sie den deutschen Delegierten für die W7/W20-Prozesse mit auf den Weg zu geben.
„Wir und unsere internationalen Partner lassen nicht locker. Wir stemmen uns gemeinsam gegen antifeministische Strömungen und wir werden keinen einzigen Schritt zurückweichen.“ Mit diesen Worten eröffnete Bundesfrauenministerin Lisa Paus via Videogruß die Veranstaltung. Im Anschluss unterstrich Annika Wünsche, Vorstandsmitglied des DF, in ihrer Rede die Bedeutung der Zivilgesellschaft und die Teilnahme von Frauen in Friedensprozessen – eine zentrale Forderung der W7 in Bezug auf feministische Außenpolitik. Daran anknüpfend rief Jasmin Arbabian-Vogel, Präsidentin des VdU, dazu auf, sich zu verbünden und konsequent Gleichstellung auch bei G7 und G20 einzufordern.
Caroline Ausserer, DF-Referentin Internationale Gleichstellungspolitik, und Evelyne de Gruyter, Geschäftsführerin des VdU, präsentierten Erfolge und Perspektiven der W7/W20. Besonders hervorgehoben wurden die erstmalige Erwähnung trans* und nicht-binären Menschen im G7-Communiqué von 2022 sowie die Notwendigkeit, die Perspektiven des Globalen Südens einzubeziehen.
Den Abschluss des ersten Teils der Veranstaltung bildete die Keynote von Sören Hilbrich vom German Institute of Development and Sustainability (IDOS) zu den Potentialen und Grenzen der Gleichstellungspolitik in der G7 und G20. Dabei betonte er die unerlässliche Bedeutung des Austauschs über Ideen und Erfahrungen.
Die Stimme der Zivilgesellschaft in den G7/G20-Entscheidungsprozessen muss gestärkt werden.
Im zweiten Teil der Veranstaltung diskutierten die Teilnehmenden an Thementischen zu Frieden und Sicherheit, MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik), Unternehmertum/Finanzierung/Kapital, Klimagerechtigkeit, Sorgearbeit/Erwerbstätigkeit und Beendigung von Gewalt gegen Frauen. Die Gruppen hoben die Bedeutung hervor, die Stimme der Zivilgesellschaft in den G7/G20-Entscheidungsprozessen zu stärken.
Zusammenfassend ergaben die Diskussionen der Thementische konkrete Forderungen wie die paritätische Beteiligung von Frauen in Friedensprozessen, gendertransformative Bildung in MINT-Bereichen, finanzielle Bildung von Frauen, Abschaffung von Ehegattensplitting und Familienversicherungen, Stärkung der Rolle der Zivilgesellschaft in der Klimagerechtigkeit, Anerkennung und Aufwertung von Sorgearbeit, sowie Ursachenbekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt durch einen gendertransformativen Ansatz. Die Forderung nach mehr Daten, insbesondere zu LGBTIQ*-Themen, wurde ebenfalls betont.
Moderiert wurde die Veranstaltung von Kamala Jakubeit, Referentin politische Kommunikation beim VdU.
Fotos: Heidi Scherm