Der Deutsche Frauenrat fordert die Bundesregierung auf, wichtige Ziele aus dem Koalitionsvertrag zur Gestaltung einer geschlechtergerechten Hochschul- und Wissenschaftspolitik umzusetzen, damit Geschlechtergerechtigkeit ein starkes Qualitätsmerkmal in Wissenschaft und Forschung wird.
Forderungen sind:
- Verbesserte Arbeitsbedingungen: Begrüßenswert sind eine Reform des Wissenschaftszeitvertrags-gesetzes und der Ausbau von unbefristeten Stellen für planbarere Karrieren – besonders für Wissenschaftlerinnen. Die Schaffung von Entgeltgerechtigkeit und fairen Arbeitsbedingungen für alle Statusgruppen – Studierende, Mitarbeiterinnen in Technik, Service und Verwaltung sowie Wissenschaftlerinnen – ist eine notwendige Voraussetzung zur Verringerung des Gender Pay Gaps in der Wissenschaft.
- Geschlechtergerechte Forschungsförderung: Es braucht spezifische Programmlinien, mit denen intersektionale Genderforschung ausgebaut und nachhaltig finanziell und strukturell verankert werden. Zugleich müssen die Genderdimensionen in der Forschung gefördert werden, z.B. Gender in der Medizin, der KI und Robotik.
- Förderung der Geschlechterpolitik: Es braucht gezielte Programme zur geschlechtergerechten Struktur- und Kulturveränderung an Hochschulen, z.B. in Bezug auf geschlechtergerechte Nachwuchsförderung, mehr Frauen im MINT-Bereich und in Leitungspositionen sowie eine ausreichende Finanzierung der Hochschulen für geschlechterpolitische Aufgaben.
- Digitalisierung gerecht gestalten: Digitalisierungsprozesse in Forschung, Lehre, Studium und Verwaltung sollten geschlechtergerecht gestaltet sein und die Entwicklung von geschlechtersensiblen Technologien gefördert werden. Gesetzliche Grundlagen müssen angepasst werden, um auch digitaler Gewalt besser begegnen zu können. Sie müssen geschlechtergerecht ausgestaltet sein und den Wissenschaftskontext berücksichtigen.