Die humanitäre Situation von Schutzsuchenden an den Außengrenzen der EU spitzt sich bedenklich zu. Die EU-Innenminister*innen haben sich auf verschärfte Grenzverfahren, auf eine Ausweitung des Konzepts der „sicheren Drittstaaten“ und die weitgehende Beibehaltung des Dublin-Systems geeinigt (Stichwort: GEAS-Reform). Zu europäischer Solidarität gehört auch eine menschenrechtsbasierte und solidarische Migrations- und Fluchtpolitik. Daran müssen sich alle EU-Länder beteiligen und dabei die spezifische Situation von geflüchteten Frauen und Mädchen berücksichtigen.[1] Viele Frauen und Mädchen erleben auf der Flucht sexualisierte und geschlechtsspezifische Gewalt. Geflüchtete Frauen, Mütter mit Kindern, aber auch queere Menschen, Menschen mit Behinderung und solche, die Mehrfachdiskriminierung erfahren, brauchen besonderen Schutz.[2]
Wir im DF fordern:
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[1] Statistische Daten zeigen, dass Frauen weltweit annähernd genauso häufig über Staatsgrenzen hinweg migrieren wie Männer. Fast die Hälfte der 272 Millionen Menschen, die weltweit im Jahr 2019 nicht in ihrem Geburtsland gelebt haben, waren Frauen. Dieser Anteil ist in den letzten 20 Jahren konstant geblieben. Ähnlich sieht es mit dem globalen Frauenanteil bei geflüchteten Menschen aus. Vgl. BAMF Info, abrufbar unter https://www.bamf.de/SharedDocs/Dossiers/DE/jahresrueckblick-2021.html?cms_docId=882412
[2] Vgl. beispielsweise Infos von Medica Mondiale, abrufbar unter https://medicamondiale.org/gewalt-gegen-frauen/ursachen-und-folgen/frauen-auf-der-flucht-vor-gewalt.