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Sorgearbeit (2018-2021)

Aufwertung und Umverteilung von Sorgearbeit auf die politische Agenda setzen

Viele wichtige Forderungen der Gleichstellungspolitik haben zum Ziel gleiche Chancen für Frauen und Männer im Erwerbsleben zu schaffen. Dies wird aber nur möglich sein, wenn auch die unbezahlte Sorgearbeit, also z.B. Kindererziehung, Pflege von Angehörigen, Arbeit im Haushalt, zwischen den Geschlechtern umverteilt wird. Im Moment leisten Frauen jeden Tag durchschnittlich 1,5 Stunden mehr Sorgearbeit als Männer. Frauen und Männer müssen die gleichen Möglichkeiten haben, um Erwerbs- und Sorgearbeit miteinander zu verbinden. Dafür braucht es Rahmenbedingungen, die ein partnerschaftliches Erwerbs- und-Sorge-Arrangement ermöglichen.

Auch bei der professionellen Sorgearbeit gibt es ein Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern: Ob als Sozialpädagogin im Mädchenprojekt, Haushaltshilfe, Krankenschwester oder Erzieherin – meistens sind es Frauen die in ganz verschiedenen Sorgeberufen tätig sind. In diesen Berufen wird gesellschaftlich wertvolle Arbeit geleistet, die Vergütung ist hingegen oft schlecht. Denn was in der Familie ‚umsonst‘ geleistet wird, scheint im Job keinen angemessenen ökonomischen Wert erzielen zu können. Damit diese wichtigen Tätigkeiten endlich ihrem gesellschaftlichem Wert entsprechend vergütet werden, müssen die Sorgeberufe aufgewertet werden.

Fachausschuss

Aufwertung und Umverteilung von Sorgearbeit sind seit langem zentrale gleichstellungspolitische Projekte. Die DF Mitgliederversammlung 2018 hat daher einen Fachausschuss eingesetzt, der diese Themen auf die politische Agenda setzen und  die Umsetzung sinnvoller Maßnahmen vorantreiben soll. Unter Leitung von Anja Weusthoff arbeiten in diesem Fachausschuss Vertreterinnen aus sechs Mitgliedsverbänden mit. Vor dem Hintergrund der Handlungsempfehlungen des zweiten Gleichstellungsberichtes der Bundesregierung wird der Fachausschuss eine politische Lobby-Strategie erarbeiten und umsetzen.

Dem Fachausschuss gehören an:

  • Beret Giering (Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen)
  • Beate Imhof-Gildein (Berufsverband Hauswirtschaft)
  • Ute Latzel (Bundesverband der Mütterzentren)
  • Dr. Simone Real (Sozialverband Deutschland)
  • Gabriele Stark-Angermeier (Deutscher Berufsverband für Soziale Arbeit)
  • Michaela Wachsmuth (Evangelische Frauen in Deutschland)

Koordination:

Antje Asmus (Deutscher Frauenrat)

Anja Weusthoff

Sorgearbeit ist viel wert. Frauen wollen sie teilen. Das setzen wir auf die politische Agenda.


2. Mai 2023 | Pressemitteilung

Für fair geteilte Sorgearbeit von Anfang an! Familienstartzeit und Ausweitung nicht-übertragbarer Elterngeldmonate jetzt umsetzen!
Bündnis Sorgearbeit fair teilen fordert: Die voll bezahlte Freistellung nach der Geburt („Familienstartzeit“) muss kommen!

Die 26 Mitgliedsorganisationen begrüßen das vom BMFSFJ konkretisierte Vorhaben der Bundesregierung, Väter bzw. zweite Elternteile nach der Geburt eines Kindes zehn Tage bezahlt freizustellen, und …

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7. Dezember 2022 | Aktuelles

Offener Brief: Bündnis Sorgearbeit fair teilen fordert Umsetzung des Partnerschaftlichkeitspakets

Die 26 Mitgliedsorganisationen des Bündnisses Sorgearbeit fair teilen fordern, die im Koalitionsvertrag verankerten Maßnahmen zur Verringerung der Sorgelücke zügig umzusetzen und die Finanzierung hierfür sicherzustellen. …

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7. November 2022 | Pressemitteilung

Sorgearbeit fair teilen: Partnerschaftlichkeit mit starken Anreizen fördern

Im Bundestag wird heute ein Gesetzentwurf beraten, der die Vorgaben der EU-Vereinbarkeitsrichtlinie in deutsches Recht umsetzen soll. Der Deutsche Frauenrat begrüßt den Entwurf grundsätzlich, bemängelt …

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6. Mai 2022 | Aktuelles

Stellungnahme zum Vereinbarkeitsrichtlinenumsetzungsgesetz
Stellungnahme zum Vereinbarkeitsrichtlinien-umsetzungsgesetz

Sorgearbeit muss zwischen den Geschlechtern umverteilt werden. Frauen und Männer müssen in allen Lebenslagen Erwerbs- und Sorgearbeit verbinden können. Dafür müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die …

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28. Februar 2022 | Pressemitteilung

BSFT: Die faire Verteilung von Sorgearbeit muss erklärtes politisches Ziel werden

Vor dem Hintergrund von Equal Care Day, Equal Pay Day und Internationalem Frauentag veröffentlicht das Bündnis Sorgearbeit fair teilen (BSFT) seine Bewertung des Koalitionsvertrags. Trotz …

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23. Juni 2021 | Beschlüsse

Diskriminierung von Aussiedlerfrauen bei Kindererziehungszeiten in der Rente beseitigen!

Die Bundesregierung wird aufgefordert, diskriminierende Regeln bei Anerkennung der Kindererziehung im Personenkreis der Aussiedler*innen und Spätaussiedler*innen nach dem Bundesvertriebenengesetz (BVFG) im Rentenrecht zu beseitigen. Unterschiede …

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23. Juni 2021 | Beschlüsse

Gemischte Betreuungsarrangements in der Pflege sicherstellen

Pflegebedürftige wünschen sich meist den Verbleib in eigener Häuslichkeit. Zumeist übernehmen Frauen die Betreuung und Haushaltsführung ihrer Angehörigen und stecken dafür in ihrer eigenen Erwerbstätigkeit …

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23. Juni 2021 | Beschlüsse

Gute Kinderbetreuung im Grundschulalter ist die Basis für eine faire Balance zwischen Beruf und Familie

Der Deutsche Frauenrat fordert die zeitnahe Umsetzung eines Rechtsanspruchs auf verlässliche, qualitativ hochwertige sowie bedarfsgerechte Bildungs- und Betreuungsangebote für alle Kinder im Grundschulalter. Schule und …

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23. Juni 2021 | Beschlüsse

Brückenteilzeit ausweiten

Alle Beschäftigte, die bereits nach dem Teilzeit- und Befristungsgesetz einen gesetzlichen Anspruch auf Reduktion der Arbeitszeit haben, müssen in Zukunft einen Anspruch auf Brückenteilzeit (befristete …

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4. Juni 2021 | Pressemitteilung

Väter und Co-Mütter freistellen nach der Geburt für mehr Partnerschaftlichkeit

Der Deutsche Frauenrat fordert im Bundestag eine bezahlte Freistellung von Vätern und Co-Müttern zur Geburt ihrer Kinder. Die Maßnahme unterstützt Paare, Erwerbs- und Sorgearbeit gleichberechtigt …

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26. Mai 2021 | Pressemitteilung

Corona-Krise: Wir brauchen einen Aufbruch zu mehr Geschlechtergerechtigkeit!

Frauengesundheitstag, 28. Mai: Erschöpfung, Burnout und Existenzängste durch berufliche und finanzielle Einbrüche – die Pandemie trifft vor allem Frauen in vielerlei Hinsicht besonders hart. Zahlreiche …

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19. Januar 2021 | Pressemitteilung

Kinderkrankentage für die Gesamtdauer der Pandemie

Heute verhandeln Bundeskanzlerin und Ministerpräsident*innen über neue Corona-Maßnahmen. Der Deutsche Frauenrat begrüßt die zuletzt beschlossene Aufstockung der Kinderkrankentage und die Anspruchsberechtigung auch bei Homeoffice. Der …

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